Meine Ausbildung beim SRF

Mittwoch, 9. Oktober, 2013

Ein kleines “Jub(i|e)läum”. Nun ist es also genau ein halbes Jahr her, dass ich beim HR des SRF in Zürich als damaliger Noch-Mitarbeiter des SRF eine schriftliche(!) Anfrage zu einem Austrittsgespräch gestellt habe, und auf die ich noch immer keine Reaktion erhielt. Ich denke mal, es wird nun nach 6 Monaten wohl auch keine Antwort mehr kommen.

Auf dem Papier sieht es ja gut aus: SRF fördert die Ausbildung der Mitarbeiter. Im Arbeitsvertrag und Gesamtarbeitsvertrag (GAV) sind die Vergütungen festgehalten.

So steht in meinem Arbeitsvertrag

(…)
Bei geschäftsbedingten Absenzen gelten as Arbeitszeit die geleisteten Stunden, einschliesslich Reisezeit.
(…)
Berufliche Aus- und Weiterbildung:
bei mehrtägigen Kursen kann eine einmalige Hin- und Rückreise geltend gemacht werden plus pauschal 8 Stunden am Tag.
(…)

Und in der Praxis?

Mein Vorgesetzter B. hat bei der Wahrnehmung einer Ausbildung in München Stunden (Schulung zu Mediastreaming bei AKAMAI), die mir laut Arbeitsvertrag zustehen, im Zeiterfassungs-Tool nicht abnehmen wollen. So wurden an 2 Arbeitstagen Aufwände mit 13..15 Stunden Nettozeit auf solche mit je 8 Stunden Arbeitszeit gekürzt. Begründet wurde es mir mit finanzieller Klammheit des Unternehmens - man müsse sparen. Die Möglichkeit, dies als Überstunden abzubauen, wurde nicht gewährt. Hinzu kommt: ich habe dem SRF für die Ausbildungstage Kosten der Übernachtungen gespart, als ich privat übernachtete und auch dem Gastgeber nicht einmal mit der vorgesehene Pauschale entrichtet habe. Auch das zählte Nichts.

Screenshots der Zeiterfassung:

2011-10-cats-akamaischulung-01.png 2011-10-cats-akamaischulung-03.png

Vorgesetztem J. habe ich im März per E-Mail detailliert und ausführlichst diese Konstellation beschrieben - inkl. Screenshots aus der Zeiterfassung, exakte Reiseroute mit Flugnummern, Ankunftszeiten et cetera pp. Es gab trotz vorhandener zeitlicher und örtlicher Möglichkeiten keinerlei Reaktion, weder schriftlich oder mündlich. Einfach null.

Nun, er reagierte nach einem Todesfall in der Familie, dessen Trauerfeier ich nicht einmal wahrnahm sondern arbeitete und ich nach Reduktion der Pendelanzahl zwischen Bern und Zürich bat, um mehr Zeit für meine Frau zu haben, mit dem Gegenteil: der Erhöhung ebenjener. Samt dem freundlichen Zusatz: er wäre aber sonst immer für mich da. Aha.
Ein anderes Beispiel: Er unterstellte mir am Tag, als es am 28.2.13 eine Störung bei der SBB gab, ich würde vorsätzlich mehr Arbeitszeit erfassen und damit alle Kollegen meiner Abteilung betrügen.
Ich hätte wohl auch nicht soviel von ihm erwarten sollen.

Vorgesetzte zahlen die Spesen ja nicht aus eigener Tasche - ich mag keine Vermutungen anstellen wollen, von wo eine solche Art Anweisung an sie erging. Warum sich Vorgesetzte über die Regeln des Arbeitsvertrages hinwegsetzen können, das hätte ich gern beim Austrittsgespräch angesprochen. Und welchen Eindruck der ein oder andere Vorgesetzten wohl hinterliessen. Nun denn, wenn es selbst nach einer schriftlichen Anfrage keiner hören mag…

Für mich bleibt daher die Erkenntnis: ich muss mich, wenn ich mich zu Unrecht behandelt sehe, wohl stärker für meine Rechte einsetzen und weitere Instanzen ausschöpfen.